Historische Spiegel

Eine Besonderheit des historischen Interieurs der Barocken Zeitgeschichte in Europa ist der Einsatz des Spiegels. Die Erfindung des Spiegels war, auf Grundlage der Entwicklung des Guss- und Walzverfahrens zur Flachglasherstellung um 1670 in Frankreich, erst möglich.

Der Unterschied zwischen den heutigen und den historischen Spiegeln, ist vor allem der Belag.
Die optische Wirkung, das Spiegeln an sich, erfolgt immer über das, für den Belag verwendete Metall. So spiegelt, bei den jetzt gebräuchlichen Spiegeln Silber, bei denen, bis ungefähr 1900 hergestellten Spiegeln, ein Quecksilber-Zinn-Amalgam.

Das belegte Glas spielt dabei ebenfalls eine Rolle. Die Farbe und Stärke des Glases beeinflusst die optische Wirkung des Spiegels. Der Reflektionsgrad bei den heutigen Spiegeln liegt bei ca. 95-98 %. Der Reflektionsgrad bei historischen Spiegeln liegt bei nur 60%.

100%

In dem verspiegelten Raum wirkt das Licht viel gedämpfter, edler. Dabei ist kein Unterschied zwischen natürlichem und künstlichem Licht vorhanden. Der Spiegel an sich erscheint in einem noblen grau und unterstützt das historische Interieur.

Ein Silbernitratspiegel öffnet, auf Grund des hohen Reflektionsgrades, den Raum. Er wirkt dadurch optisch um ein Vielfaches größer. Vergoldete Rahmen, Zierleisten, etc. verlieren sich darin. Sie scheinen in der Luft zu hängen. Der niedrige Reflektionsgrad (ca.60% Lichtreflektion ) der Quecksilber-Zinn-Amalgam-Spiegel (historische Spiegel) dagegen, umschließt den Raum, er vergrößert diesen nicht. Der Raum wirkt entsprechend kleiner.

Prof. G. Glaser, Sächsischer Landeskonservator i. R., bringt es 2003 auf den Punkt: "Die Kostbarkeiten des Grünen Gewölbes würden vor Ihnen (den Silberspiegeln), wie in der Schmuckabteilung eines Kaufhauses wirken."

Die Wiederaufnahme des alten Herstellungsverfahrens aus dem 17./18. Jahrhundert.

Nach zweijähriger Entwicklungsarbeit bezüglich der Technologie und der technischen Ausstattung, ist es unserem Unternehmen gelungen, historische Spiegel so wieder herzustellen, dass es keinen Unterschied zu den noch vorhandenen Originalen gibt. Das Fraunhofer Institut bestätigte in seinem Bericht vom 17.03.2005 „... das es keinen Unterschied zu den originalen Spiegeln gibt...“

Wie gefährlich ist ein Zinn-Amalgam-Spiegel? Historische Spiegel werden mit dem Zinn Amalgam Verfahren hergestellt

Hier finden Sie einen interessanten Artikel über die Eigenschaften eines Zinn-Amalgam-Spiegels. Klicken Sie auf das Foto anschließend öffnet sich ein PDF.

Reparatur / Restaurierung von historischen

Spiegel, die in der Zeit von 1680-1900 hergestellt wurden, sind fast immer mit einem Amalgam aus Quecksilber und Zinn belegt. Man erkennt diese an ihrem noblen grauen Glanz.

Die Rückseite ist silberfarben/metallisch. Ab ca. 1850 kam für das Verspiegeln auch Silber zum Einsatz, ab ca.1900 wurden fast alle Spiegel so hergestellt. Diese Spiegel sind sehr viel heller. Auf der Rückseite schützt ein Decklack das Silber vor Korrosion. Diese Spiegel können nicht repariert werden. Historische Spiegel haben sehr oft Korrosionsspuren, manchmal ist die Schicht aber auch mechanisch beschädigt. Solche Spuren können Sie auf dem rechten Bild sehen. Bei dem Spiegel kann man durch das Glas sehen. An den anderen Spiegeln sind schwarze korrodierte Stellen sichtbaar. Oft ist aber der Rest des Spiegels noch sehr schön. Entfernt man die gesamte Schicht und belegt ihn komplett neu, ist zwar das Glas erhalten, die oft sehr schöne Patina aber verloren.

Die Ränder der Schadstellen werden begradigt und das Glas sorgfältig gereinigt.Anschließend wird das vorbereitete Amalgam aufgetragen. Das Ergebnis ist auf den nächsten Fotos zu sehen. Das eingesetzte Amalgam spiegelt genauso wie der Rest des Spiegels. Zwischen Altbelag und Reparaturstelle bleibt immer ein Übergang sichtbar. Eine vollständige Harmonisierung gelingt nicht. Auch Kratzer im Glas bleiben. Dennoch ist der ästhetische Gewinn erheblich.

Wenn Sie die Restaurierung eines Spiegels wünschen, sollten Sie prüfen, ob es sich um einen Amalgambelag handelt. Das geht am besten, indem Sie die Rückseite des Spiegels betrachten. Ist diese metallisch matt glänzend oder mit einem Lack versehen? Wenn Sie das Glas nicht ausbauen wollen, würden wir anhand eines Fotos versuchen festzustellen, um welchen Spiegeltyp es sich handelt. Mit einem Foto von beiden Seiten des Spiegels können wir Ihnen ein Kostenangebot unterbreiten. Die Reparaturen können nur im Labor durchgeführt werden. Die Transportmodalitäten sollten per Telefon abgestimmt werden.

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